Die Geschichte der AWO Neckar-Odenwald
1919 | Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) federführend durch die SPD- Reichstagsabgeordnete Marie Juchacz |
1933 | Zerschlagung der AWO durch das NS-Regime |
Ab 1945 | Gründung einiger AWO Ortsvereine im Neckar-Odenwald-Kreis |
1974 | Gründung AWO Kreisverband Neckar-Odenwald e.V. |
1976 | AWO Bezirksverband Baden bei Bezirkskonferenz in Offenau gegründet |
1995 | AWO Neckar-Odenwald gGmbH wird als Gesellschaft des AWO Kreisverband Neckar-Odenwald e.V. und dem AWO Bezirksverband Baden e.V. gegründet |
1996 | Eröffnung des AWO Wohn- und Pflegezentrums Osterburken |
2000 | Einweihung der zentralen AWO Kreisgeschäftsstelle in Osterburken |
2003 | Eröffnung des AWO Wohn- und Pflegezentrums Maria Rast Walldürn |
2008 | Eröffnung der AWO Sozialstation Neckar-Odenwald |
2016 | Eröffnung der AWO Hausgemeinschaft Elztal-Dallau |
2019 |
100. Jubiläum der Arbeiterwohlfahrt |
Die Geschichte der AWO in Deutschland
Am 13. Dezember 1919 wurde in Berlin die Arbeiterwohlfahrt gegründet. Federführend war die Reichstagsabgeordnete Marie Juchacz;
übrigens die erste Frau, die im Reichstag eine Rede hielt. Die AWO war damals eine Selbsthilfeorganisation der Arbeiter. Millionen von
Menschen lebten im Elend. Sie sollten nicht länger als ohnmächtige Bittsteller auf eine „gnädige Hilfe" warten müssen. Die AWO-Mitglieder
wollten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Viele Menschen, auch aus dem Mittelstand, waren von dieser Idee begeistert.
Eine der ersten Aufgaben war es, das Verbot der Kinderarbeit durchzusetzen. Für gesundheitsgeschädigte Großstadtkinder organisierte die AWO außerdem Stadtranderholungen und Notstandsküchen. Der Aufschwung für die Organisation war enorm. Im Juli 1933 wurde die AWO als einziger nichtjüdischer Wohlfahrtsverband von den Nazis aufgelöst und das gesamte Eigentum beschlagnahmt. Die Vorsitzende Marie Juchacz musste flüchten und um Asyl in Paris und New York bitten.
Erst 1945 konnte die AWO als überkonfessioneller und überparteilicher Verband neu gegründet werden, allerdings nur im Westen Deutschlands. In der DDR blieb sie verboten. Erst seit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1989 ist die AWO im ganzen Land tätig. Seit 1992 nennt sich die Arbeiterwohlfahrt kurz AWO. Das traditionelle Emblem wurde zeitgemäßer, es zeigt ein schwungvoll-lockeres, offenes Herz – Symbol für unsere Arbeitsweise bei der Beratung und Betreuung unserer Klienten.
ZAHLEN UND FAKTEN
Die AWO heute gliedert sich bundesweit in: Die AWO wird bundesweit getragen von:
30 | Bezirks- und Landesverbände | 333.121 | Mitgliedern |
411 | Kreisverbände | 65.629 | ehrenamtlichen Mitarbeitenden (Helfer*innen) |
3.514 | Ortsvereine | 211.727 | hauptamtlichen Mitarbeitenden |
Die Angebote der AWO im Überblick:
Mit über 13.000 Einrichtungen und Dienste/Dienstleistungen bietet die AWO umfassende Unterstützungen in allen Bundesländern an.
- Heime inkl. Wohngemeinschaften
- Tagesstätten, etwa für Kinder und Jugendliche und für alte Menschen
- Auskunfts- und Beratungsstellen, z.B. für Ausländer*innen, Arbeitslose, Familien, Schwangere, Alte, Behinderte, Jugendliche
- ambulante Dienste insgesamt, darunter sozialpflegerische Dienste
- Beratungsstellen unterschiedlichster Art, einschl. Geschäftsstellen
- Tages- und Werkstätten für Arbeitslose, Werkstätten aller Art
Die Leitsätze der AWO:
- Wir treten ein für Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Die Grundwerte des freiheitlichen demokratischen
Sozialismus bestimmen unser handeln. - Wir unterstützen Menschen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und fördern ein demokratisches Zusammenleben in Solidarität
und Achtung vor der Natur. - Wir sind ein unabhängiger und eigenständiger Mitgliederverband. Auf Grundlage unserer Werte streiten wir gemeinsam mit Mitgliedern,
Engagierten und Mitarbeitenden für eine solidarische und gerechte Gesellschaft. - Wir streiten für eine demokratische Gesellschaft in Vielfalt und begegnen allen Menschen mit Respekt.
- Wir finden uns mit Ungleichheit und Ungerechtigkeit nicht ab. Der demokratische Sozialstaat ist verpflichtet, Ausgleich zwischen
Arm und Reich herzustellen. - Wir bieten soziale Dienstleistungen mit hoher Qualität und Wirkung für alle an. Staat und Kommunen tragen die Verantwortung für
die soziale Daseinsvorsorge. - Wir arbeiten professionell, inklusiv, interkulturell, innovativ und nachhaltig. Das sichern wir durch die Fachlichkeit unserer Mitglieder,
Engagierten und Mitarbeitenden. - Wir verpflichten uns als Mitgliederverband, als sozialwirtschaftliches Unternehmen und als Interessenverband, unseren Werten entsprechend
zu handeln. Indem wir unsere Grundsätze transparent darstellen, machen wir sie zum Maßstab unserer Arbeit.